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Stolpersteine 2022

Reflexionen zu Roe Ausländers Gedicht

Bilder zu Rose Ausländers Gedicht „Schallendes Schweigen“

Bilder zu Rose Ausländers Gedicht „Schallendes Schweigen“  

In unserem Kunst GK der Q1 sind wir der Frage nachgegangen, ob und wie es aus heutiger Sicht möglich sein könnte, sich künstlerisch mit einem der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte auseinanderzusetzen. Dazu gehört auch die ehrliche Selbstbefragung, wie weit jeder/jede dabei bereit ist, sich für dieses Thema zu öffnen und (mit Adorno) das Scheitern bei dieser Aufgabe immer mitzudenken.

Es gibt aus heutiger Sicht sehr viel, oft unbeschreibliches Bildmaterial über diese Zeit, jederzeit zugänglich im Internet, erschütternde Berichte von Zeitzeugen wie z.B. Victor Frankl; für uns sind es durch Sprache und Bilder vermittelte Erinnerungen von Überlebenden. Wir haben uns für einen Zugang zu diesem Thema über ein Gedicht von Rose Ausländer entschieden: „Schallendes Schweigen“ (1965), welches der hermetischen Lyrik zuzuordnen ist. 

Mit dem Transferpastenverfahren war es dem Kurs möglich, zuvor erstellte Fotocollagen mit Wortfragmenten aus dem Gedicht auf Architektenfolie zu übertragen. Das Verfahren verleiht den Werken eine brüchige Transparenz. Die entstandenen Collagen konnten weiter mit farbigen Hintergründen, dem Abkratzen der Farbpigmente und weiteren Übermalung abstrahierend bis zur Gegenstandslosigkeit bearbeitet werden. Viele Schichten der Verarbeitung haben sich damit zwischen uns und die Bilder gelegt. Die Folien wurden anschließend kopiert, vergrößert und werden nun aufgereiht präsentiert.

Das künstlerische Arbeiten mit solch sensiblem Fotomaterial kommt nicht ohne die Fragestellung aus, ob und wie es ethisch vertretbar ist, solche Motive in Rahmen eines Kunstprojektes in der Oberstufe weiter zu verarbeiten. Dazu haben wir uns auch mit der Entstehung, Rezeption und Ausstellung von Richters Birkenau-Zyklus beschäftigt. 

Damit einher geht die grundsätzliche Fragestellung, was Kunst leisten kann. Wie weit kann man als Künstler*in dabei gehen, negative Aspekte der menschlichen Geschichte darzustellen, ohne das Leid der Menschen zu banalisieren, instrumentalisieren oder zu ästhetisieren?  

Durch Kunst ist es andererseits möglich, Ereignisse und menschliche Erinnerungen emotional zu verarbeiten und mit anderen zu teilen. 

Dabei kann es für uns heute nicht darum gehen, sich nicht erlebtes Leid anzueignen. Es geht vielmehr darum, durch die Schichten der vermittelten Erinnerung mit den Mitteln der Kunst einen eigenen Standort zwischen Nähe und Distanz zu diesem Thema zu suchen, das Existenzielle für sich zu extrahieren und damit einen Beitrag zu einer lebendigen Erinnerungskultur zu leisten.

GK Kunst Q1 (Bieniek): Noah-Davy Ayache, Esther Bauer, Gregor Giesler, Paul Hammerschmidt, Pia Hanel, Ariana Houshmand, Marlene Jost, Buse Kaba, Constantin Marzi, Emilia Mellis, Moritz Müller, Kjell Muscheid, Silvia Pérez.Sánchez, Greta Raulf, Noah Rieckmann, Sarah Sawitowski, Adrian Steilmann, Niklas Storms, Anuja Tamby, Greta Thelen, Johann Toubartz, Dithi Willger, Tim Wittig

Bilder zu Rose Ausländers Gedicht

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