Die Sporthelferausbildung an der Goetheschule
„Wenn Sie den Menschen Verantwortung geben, dann wachsen sie über sich hinaus. Aus Jungen werden Männer und aus einigen Männern werden Manager.“[Parkinson]
Möchte die Schule der in den Richtlinien formulierten Forderung nachkommen Hilfen zur Entwicklung einer mündigen und sozial verantwortlichen Persönlichkeit zu geben, enthalten diese Worte des britischen Historikers und Publizist Parkinson einen entscheidenden Hinweis. Wenn es gelingt sinnvoll Verantwortung an Schülerinnen und Schüler zu übertragen, sie somit zu selbstbestimmten Handlungen zu befähigen, dann eröffnet man ihnen die Möglichkeit sich persönlich weiterzuentwickeln.
Angesichts der Neukonzipierung von Schule in Richtung längerer Unterrichtszeiten wird die Schule für viele Kinder und Jugendliche immer mehr zum Lebensraum. Sie müsste basierend auf der Erkenntnis einer zunehmenden Individualisierung unserer Gesellschaft und der damit wachsenden Orientierungs- und Verhaltensunsicherheit im besonderen Maße darauf ausgerichtet sein, sinnvolle Aktions-, Partizipations- und Gestaltungsmöglichkeiten zu schaffen. Die Entwicklung und Realisierung von pädagogisch-ganzheitlichen Konzepten mit erfahrungsorientierten Inhalten und neuen Lernformen wie das Sporthelferkonzept gewinnen zunehmend mehr an Bedeutung.
Sporthelfer sind speziell ausgebildete Schülerinnen und Schüler, die Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote für ihre Mitschüler/innen eigenständig durchführen können. Sie leiten AG´s, betreuen Schulmannschaften oder helfen bei der Planung und Durchführung von Sportfesten. Sie fungieren zudem als Interessenvertreterinnen bzw. -vertreter in der Schülervertretung, der Fachkonferenz „Sport“ und können so aktiv das Schulleben mitgestalten.
Des Weiteren bringen sie ihre eigenen Ideen und ihre Kreativität bei der Planung und Durchführung des alljährlichen Kinderturnfests für den TUSEM Essen ein.
Sporthelfer/innen können ihre Kenntnisse aber nicht nur in der Schule, sondern auch im Verein einbringen. Die Ausbildung wird in den meisten Vereinen als Basismodul der C-Trainerlizenz anerkannt und ermöglicht somit einen schnelleren Einstieg.
Die Sporthelferausbildung richtete sich im letzten Jahr primär an die Jahrgangstufe 10, wobei auch jüngere interessierte Schülerinnen und Schüler dabei waren. Die Ausbildung wird in Form von Projekttagen durchgeführt und beinhaltet viele praxisorientierte Einheiten direkt im
Sportverein. Im TUSEM Essen haben die angehenden Sporthelfer/innen die Möglichkeit unter authentischen Bedingungen Ausbildungsinhalte in die Praxis umzusetzen und dies in vielen verschiedenen Sportarten.
Die Vermittlung der theoretischen Kenntnisse lässt sich in vier Lernbereiche unterteilen:
Lernbereich 1: Leiten von Gruppen, Umgang mit Konflikten, Arbeit im Team
Lernbereich 2: Spiele anleiten, durchführen und selbst entwickeln, Didaktik & Methodik
Lernbereich 3: Planung, Durchführung von Sportangeboten z.B. Wettkämpfe
Lernbereich 4: Erste Hilfe, Sicherheitsmaßnahmen, Rechte und Pflichten
Die Konzeption umfasst weiterhin den obligatorischen Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Sporthelfer/innen sich in besonderer Weise im Schulgeschehen engagieren und durch ihre Bereitschaft und Fähigkeit zur Übernahme von Mitverantwortung zu einem besseren, guten und gesunden Schulklima beitragen.