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Die Goetheschule Essen ... mehr als Unterricht!

Mathematik anders erleben

Witzigkeit kennt kaum Grenzen - MINT

oder Witzigkeit kennt kaum Grenzen

Anlässlich des feierlich ausgerufenen MINT-Jahres an unserer Schule, möchte ich mich – auch als „Betroffener“ – in diesem Artikel mit der Mathematik auseinandersetzen und denjenigen, die sie betreiben. Vermutlich gibt es kaum ein anderes Unterrichtsfach, was so polarisiert wie Mathematik: Bei Schülerwahlen zum unbeliebtesten Fach gäbe es wahrscheinlich regelmäßig Platzierungen im Vorderfeld. Auf der anderen Seite sind viele doch so mathematikinteressiert, einige sogar fasziniert, dass wir immer tolle Teilnehmerzahlen an vielen Mathematikwett-bewerben haben und es in fast jeder Jahrgangsstufe zwei Leistungskurse Mathematik gibt.

In diesem Artikel möchte ich mich diesen Umständen aus einer ungewöhnlichen Perspektive auseinandersetzen, nämlich der des Mathe-Witzes. Mathematik und Humor – passt das zusammen?! Aber natürlich! Ich sehe es als eine meiner Aufgaben an, hier Hürden, Vorurteile und Missverständnisse abzubauen. In den vergangenen Jahren begann ich, eine Mathematik-Witzesammlung anzulegen und nehme gern weitere entgegen, um bald die 100 zu knacken…

Es gibt verschiedene Kategorien, in die man die Witze grob einteilen könnte. Beginnen wir mit dem Mathematiker selbst, einem vorurteilsbehafteten Blick von außen und einem selbstironischen Blick von innen. Einer meiner Lieblingswitze aus der Kategorie ist der „Ballonfahrerwitz“, den ich schon kurz nach meiner Einstellung an der Goetheschule im Jahre 2008 den jungen Turm-Reportern erzählte – leider wurde er dort nur verkürzt und damit unverständlich wiedergegeben:

Ein Ballonfahrer hat sich mit seinem Ballon verirrt. Da sieht er weit unter sich einen Mann, der sich im Garten um seine Rosen kümmert. Fragend ruft der Ballonfahrer zum Mann hinunter: „Wo bin ich hier?“ – Der Mann dreht sich um, wendet sich dem Ballonfahrer zu, kratzt sich am Kopf, runzelt die Stirn, antwortet aber nicht. Verzweifelt brüllt der Ballonfahrer noch einmal hinunter: „Wo bin ich hier?“ – Nach einer Weile ruft der Rosenzüchter zurück: „In einem Ballon!“

Nun zur Moral des Witzes: Warum ist der Rosenzüchter ein Mathematiker?

muss der Ballonfahrer sehr lange auf eine Antwort warten, die

absolut präzise ist und mit der man

praktisch überhaupt nichts anfangen kann.

Mathematiker nehmen sich gern Zeit für ihre Arbeit, um sie mit größtmöglicher Genauigkeit auszuführen, aber der 3. Punkt ist auch ein wenig unfair: Mathematiker lassen sich grob in zwei Lager – für manche auch „Glaubensrichtungen“ – einteilen, reine und angewandte Mathematiker. Für erstere Gruppe genügt die Mathematik sich selbst, ist praktisch eine Kunstform für sich und muss auch nicht notwendig einem Zwecke dienen, genauso wie die bildende oder gedruckte Kunst des Malers oder Autors oder die Komposition des Musikers keiner weiteren Rechtfertigung bedarf. Ein beträchtlicher Teil der Mathematik ermöglicht aber erst Methodik und Forschung, nicht nur in Natur- und Ingenieurswissenschaften, sondern auch in den empirischen Gesellschaftswissenschaften oder der Medizin.

Über Mathematiker im Vergleich zu anderen Berufsgruppen und deren Unterschiede gibt es auch einige Witze, von denen ich hier zwei erzählen möchte, um zum einen die (partielle) Unfähigkeit, im Gegensatz dazu aber auch die augenzwinkernde Überlegenheit des Mathematikers zu zeigen:

Ein Maurer, ein Psychotherapeut und ein Mathematiker erhalten jeweils die Aufgabe, einen wilden Löwen innerhalb eines Zauns oder einer Mauer einzufangen.

Der Maurer baut eine große Mauer um den Löwen herum und erfüllt die Aufgabe.

Der Psychotherapeut hypnotisiert den Löwen bis dieser einschläft und baut anschließend den Zaun um den Löwen herum auf und erfüllt die Aufgabe.

Der Mathematiker grübelt über dem Problem und verheddert sich – aufgrund des mangelnden Praxisbezugs – immer weiter in seinem Zaun. Als er völlig eingewickelt ist in seinen Zaun, kommt ihm die rettende Idee: Er definiert sich als außen.

Ein Ingenieur und ein Physiker stehen am Fahnenmast der Uni, als ein Mathematiker vorbeikommt und fragt: „Was machen Sie denn hier?" – „Wir haben den Auftrag bekommen, die Höhe der Fahnenstange zu ermitteln", antwortet der Physiker, „und wir überlegen gerade, mit welchen Formeln man sie berechnen kann, aber irgendwie bekommen wir das nicht raus…" Der Ingenieur ergänzt: „Und ich habe versucht, das Maßband nach oben zu werfen, um dann ablesen zu können, wie hoch die Fahnenstange ist, aber auch das hat nicht funktioniert." – „Moment!" sagt der Mathematiker. Er zieht die Fahnenstange aus der Halterung, legt sie ins Gras, lässt sich ein Bandmaß geben und stellt fest: „Genau sieben Meter." Dann richtet er die Stange wieder auf und geht weiter. „Typisch Mathematiker!" höhnt der Physiker. „Wir reden von der Höhe – und er gibt uns die Länge an…"

Der letzte Witz zeigt ein wenig die Vorzüge auf, sich die Welt tatsächlich ein wenig so strukturieren zu können, wie sie einem gefällt. Hierin liegt jedoch oft ein Problem für den einen oder die andere, weil Abstraktionsvermögen und auch Kreativität zu den geschätzten Eigenschaften von Mathematikern zählen.

Ein böses, manchmal auch als Entschuldigung genutztes, Vorurteil ist, dass Mathematik nichts für Mädchen bzw. Frauen sei. Glücklicherweise lässt sich das zahlenmäßig sofort widerlegen; an der Goetheschule sind die Mathematiklehrerinnen inzwischen deutlich in der Mehrzahl. Über Mathematiker im Spannungsfeld zu „weltlichen Dingen“, besonders Frauen, gibt es auch eine Vielzahl von Witzen, aus denen ich hier nur einen einigermaßen charmanten zitieren möchte:

Was verschenkt ein Mathematiker seiner Liebsten zum Hochzeitstag? – Einen Polynomring in einer Intervallschachtelung verpackt.

In diesem Witz klingen auch schon Merkmale an, die man in vielen, häufig kurzen Mathewitzen wiederfindet: Spielereien mit der Sprache und mit Begrifflichkeiten oder Eigenschaften bestimmter mathematischer Objekte, also Witze, die sich mit der Mathematik an sich befassen. Diese gibt es natürlich auf unterschiedlichen Niveaustufen, die dann mehr und mehr Leser bzw. Hörer vom Verständnis ausschließen können. Das kann natürlich wieder dazu führen, den mathematischen Humor als schräg und die Typen als speziell einzuordnen. Nichtsdestotrotz hier zwei Kostproben, die jedem Neuntklässler zugänglich sein sollten:

Welches Volumen hat eine Pizza mit dem Radius z und der Dicke a? – Pi × z × z × a

Warum können Seeräuber nicht im Kreis segeln? – Weil sie Pi raten.

Diese Witze verzichten noch auf die Verwendung mathematischer Sprache. Auch diese ist sicherlich ein Faktor, Außenstehende abzuschrecken. Wer es aber lernt, diese Sprache und die verwendete Symbolik zu verstehen und zu benutzen, der schätzt auch ihre Klarheit und Kürze.

Zum Abschluss sollte ich vielleicht noch den sicherlich befremdlichen Ausdruck aus der Überschrift aufklären; hierbei handelt es sich um eine Anspielung auf eine Aufgabe sowie den Lieblingswitz meines letzten Leistungskurses, der aber nicht wirklich mathematisch ist, sondern auch einem Altphilologen ein Schmunzeln abnötigen könnte:

Neulich im Restaurant mathematischer Spezialitäten…:
Gast: Ist noch λ? – Kellner: Ja, aber das φ ist noch ρ.

Martin Brüning

Mathezirkus

Mathezirkus

Infos zum Mathezirkus

"Hereinspaziert ..." in einen Zirkus der besonderen Art heißt es jedes Jahr kurz vor den Sommerferien für Schülerinnen und Schüler an der Goetheschule. Nicht zuletzt deshalb, weil die Hauptakteure die Besucher selbst sind.
Im "Magic Mathworks Travelling Circus", mit dem der Brite Paul Stephenson an der Goetheschule gastiert, können Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 in zahlreichen Experimenten Mathematik aktiv erfahren und entdecken.

Das sagen die Schüler...

Lernpfad

Lernpfad

Mathematik mit Köpfchen, Hand & Fuß

Die 5a erkundet den ersten öffentlichen mathematischen Lernpfad einer Essener Schule

„Jaaaaaa!“ – Alle paar Minuten schallt ein lauter Jubelschrei aus einer anderen Ecke des Schulhofs, wieder hat eine Gruppe ein richtiges Ergebnis zu einer der sieben Aufgaben eingegeben. Am Donnerstag, 2. Juni, läuft die 5a in Kleingruppen über den Schulhof der Goetheschule zu verschiedenen Stationen, um sich dort mit ihrem bis zum Ende des 5. Schuljahres angehäuften Wissen in der Praxis zu beweisen. Die meisten sind in ihren Teams bestückt mit Maßbändern, Zollstock und einem iPad der Schule und stecken die Köpfe immer wieder zusammen, um die praktischen Aufgaben zu lösen.

Der Lernpfad führt von den Abidenkmälern auf dem Schulvorplatz bis hin zu den „grünen Klassenzimmern“. Bei einigen Stationen muss geschickt gezählt und gerechnet werden, bei anderen Aufgaben sind geometrische Figuren und Körper gefragt, die meist erst ausgemessen oder gut geschätzt werden müssen, um Größen wie Flächeninhalt oder Volumen zu bestimmen. Mit Teamgeist gelingt es am besten, die vielfältigen Probleme zu erfassen, Lösungsideen miteinander zu besprechen, Modellierungen des Problems auszuführen und am Ende ein passendes Ergebnis einzugeben.

Am Ende der Doppelstunde wird für manche die Zeit ein wenig knapp, auch die letzten Aufgaben noch abzuschließen, weil sie kaum bemerkt haben, wie schnell zwei abwechslungsreiche, praktische Stunden voller Mathematik abgelaufen sind.

Der Lernpfad „Rund um die Goetheschule“ steht allen offen und ist mit der kostenlosen MathCityMap-App leicht über die Suchfunktion zu finden – Ausprobieren ist unbedingt erwünscht, genauso wie sich der Autor über Rückmeldungen zu den Aufgaben freut.

Martin Brüning

Goetheschule Essen

Städtisches Gymnasium & International IB World School

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